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Endometriose: Mehr als „nur“ Regelschmerzen

Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums der Charité, über die Ursachen und Behandlungschancen einer der häufigsten Frauenkrankheiten.

Wie entsteht Endometriose?

Die Ursachen von Endometriose sind noch nicht zu 100 Prozent geklärt. Früher dachte man, dass bei der Menstruation Endometriosezellen durch die Eileiter in den Bauchraum gelangen, die dann Probleme verursachen. Aber wenn das der Fall wäre, würden ja alle Frauen an Endometriose leiden. Eine andere Theorie besagt, dass sich Endometriosezellen bereits  bei der Entstehung der weiblichen Sexualorgane im Bauchraum ansiedeln. Am wahrscheinlichsten erscheint mir aber, dass bei der Kontraktion, die die Gebärmutter bei der Menstruation und beim Eisprung vollzieht, Mikrotraumen entstehen und durch den Reparaturmechanismus Stammzellen aktiviert werden, die dann in die Muskelwand der Gebärmutter einwandern oder durch die Eileiter in den Bauchraum gelangen. Sie sind dann Grundlage der Endometrioseläsion.

Wie viele Frauen leiden darunter?

Das ist sehr schwer zu sagen, weil die Krankheit bei vielen Frauen gar nicht diagnostiziert wird. Wir gehen davon aus, dass 7 bis 15 Prozent aller Frauen während ihrer fruchtbaren Lebensphase von Endometriose betroffen sind. Damit wäre Endometriose genauso häufig wie Diabetes oder Brustkrebs.

Wie kann Endometriose diagnostiziert
werden?

Das Problem ist, dass viele Ärzte die Krankheit nicht erkennen. Ihnen fällt bei der Untersuchung schlicht nichts Auffälliges
auf. Im Durchschnitt wird die Krankheit erst nach acht bis zehn Jahren erkannt. Wenn die Schmerzen anhalten, sollten Frauen deshalb in spezielle Endometriosezentren gehen. Die Ärzte dort sind speziell geschult und können beim Ultraschall Veränderungen an den Organen erkennen. Vorher findet dort ein tiefgehendes Gespräch statt: Welche Beschwerden hat die Frau? Wie lange halten diese schon an? Dafür ist Zeit und Einfühlungsvermögen notwendig. Eine eindeutige Diagnose gibt es aber meist nur durch eine Bauchspiegelung.

Wie behandeln Sie Frauen mit Endometriose?

Das ist ganz unterschiedlich. Wenn eine Patientin im Moment keinen Kinderwunsch hat, ist eine Hormontherapie sinnvoll. Damit wird nicht nur die Eizellreifung sondern auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterdrückt. Die Endometriosezellen können dann nicht aktiv werden. Bei fortgeschrittenen Stadien kann man die Endometrioseherde oder Zysten mit Hilfe einer Bauchspiegelung entfernen. Doch die Herde kommen oft zurück, es besteht eine Rückfallrate von zehn Prozent pro Jahr. Außerdem bergen die Operationen an Eierstöcken das Risiko, dass die Eizellreserve beeinträchtigt wird. Wichtig ist es in jedem Fall, ein Konzept zu erarbeiten, das auf die persönliche Situation der Frau zugeschnitten ist. Bei chronischen Schmerzen kann Yoga, eine spezielle Ernährung oder Osteopathie unterstützen. Bei den meisten Frauen hören die Beschwerden mit den Wechseljahren und dem Ausbleiben der Menstruation auf.

Kann ich schwanger werden, wenn ich an Endometriose leide?

Ja, manche Betroffene haben keine Probleme schwanger zu werden. Aber bei bis zu der Hälfte der Frauen, die bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr nach einem Jahr nicht schwanger werden, steckt Endometriose dahinter. Die Krankheit kann nämlich im fortgeschrittenen Stadium die Eileiter, den Eierstock oder die Gebärmutter so verändern, dass die Befruchtung oder Einnistung der Eizelle erschwert wird. Dann kann ich versuchen, durch eine Bauchspiegelung die Verwachsungen oder Zysten zu entfernen. Bei vielen Frauen hilft das.

Dr. Julia Egleder

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