Gesundheit
Diagnose Brustkrebs
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Die Diagnose ist für jede Betroffene ein Schock, doch inzwischen ist Brustkrebs gut behandelbar.
„Sie haben Brustkrebs, es tut mir leid.“ Mit diesem Satz müssen sich jährlich in Deutschland 71.000 Frauen auseinandersetzen. Sofort schießen Bilder durch den Kopf, etwa von Angehörigen oder Freundinnen, die mit der Krankheit gerungen haben. Deren Leben nur noch aus dem Kampf gegen den Krebs bestand. Die versuchten, nach außen hin souverän zu wirken und sogar Späße über ihre Glatze gemacht haben. „Sie steht mir doch oder?“. Doch innerlich wollten sie nur heulen. Sie hatten Angst. Unbeschreibliche Angst, den Kampf zu verlieren.
Früherkennung ist enorm wichtig
Die meisten Frauen entdecken den Krebs selbst und meist zufällig. Doch wenn eine Frau beim Abtasten der Brust einen Knoten entdeckt, hat dieser zumeist schon eine gewisse Größe erreicht. Sinnvoller ist es, regelmäßig eine Früherkennungs-Untersuchung beim Gynäkologen zu machen. Dabei werden auch die Lymphabflusswege der Brust abgetastet. Stellt der Gynäkologe hierbei Vergrößerungen fest, können sofort weitere Schritte eingeleitet werden.
Welche Therapie Ärzte empfehlen, hängt stark vom Stadium des Krebses ab, in dem er entdeckt wird. Als erster Schritt wird zumeist der Tumor aus der Brust entfernt, gelegentlich auch die Lymphknoten in den Achseln. Glücklicherweise kann die betroffene Brust oft erhalten werden. Bei einer Amputation gibt es nach erfolgreicher Therapie die Möglichkeit einer Brustrekonstruktion mittels Eigengewebe oder mit einem Implantat.
Eine Strahlentherapie wird einige Wochen nach der Entfernung des Tumors begonnen, wenn die Operationswunde gut verheilt ist. Die Therapie zerstört mittels hochenergetischer Strahlen die Krebszellen und kann sehr gezielt eingesetzt werden, um benachbarte Organe und umgebendes Gewebe zu schonen. Eine Strahlentherapie findet oft auch im Anschluss an eine Chemotherapie statt.
Eine Chemotherapie empfiehlt sich vor allem bei Frauen, die ein hohes Rückfallrisiko haben. Die Chance, dass während oder nach der Therapie Metastasen auftreten, wird dadurch deutlich gesenkt. Gerde bei Frauen unter 35 Jahren, bei einem Tumorgrad 3 oder bei miterkrankten Lymphknoten in den Achseln macht eine Chemotherapie Sinn. Onkologen bieten auch spezielle Tests an, die als Entscheidungshilfe dienen. Gerade bei hormonsensiblem Brustkrebs ist eine Chemotherapie wegen der zahlreichen Nebenwirkungen oftmals nicht notwendig, sondern stellt vielmehr eine Strapaze dar.
Den Kampf annehmen
Brustkrebs verläuft stets individuell. Viele Patientinnen berichten, wie sie anfangs in ein tiefes Loch gefallen sind. Dann aber wurden sie aktiv und haben gezielt alles getan, um die Heilung zu fördern und die positiven Seiten des Lebens zu sehen – trotz Diagnose Krebs. Selbsthilfegruppen können hier ein wichtiger Anker sein. Ebenso wie aktiv am Leben teilzunehmen, sich bewegen und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. In einer begleitenden Psychotherapie können darüber hinaus gezielt Strategien erarbeitet werden, wie mit Angst, Verzweiflung und Mutlosigkeit umgegangen werden kann. Brustkrebs ist eine bedrohliche Erkrankung. Doch das Gute ist: Die meisten Frauen gewinnen den Kampf!
Sophie Müller