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Wie NMOSD das Leben verändert
Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) kommen überwiegend bei Frauen im mittleren Lebensalter vor und führen häufig zu schweren körperlichen und psychischen Einschränkungen.
Bei NeuromyelitisopticaSpektrumErkrankungen (NMOSD) handelt es sich um seltene Autoimmunerkrankungen. Dabei greift das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise Sehnerven und das Rückenmark an. Die dadurch entstehenden Entzündungen verlaufen in schweren, wiederkehrenden Schüben, die meist mit starken Schmerzen verbunden sind und die Lebensqualität der Erkrankten erheblich beeinträchtigen. Unbehandelt kann NMOSD zur Erblindung, zu Lähmungen und sogar zum Tod führen. In Europa sind etwa 10.000 Menschen von NMOSD betroffen, wobei hauptsächlich Frauen im mittleren Alter von etwa 40 Jahren daran erkranken. Die Erkrankung tritt bei Frauen etwa neunmal häufiger auf als bei Männern
NMOSD: SELTEN, ABER SCHWERWIEGEND
NMOSD schränkt die Lebensqualität der Betroffenen stark ein – sowohl körperlich als auch psychisch. Die auftretenden Schübe sowie körperliche Einschränkungen, wie Lähmungen oder Sehverluste, haben große Auswirkungen auf das alltäg liche Leben. Dazu kommt die Angst vor neuen Schüben, die die Patientinnen zusätzlich psychisch belastet.
FRÜHZEITIG DIE KORREKTE DIAGNOSE STELLEN
Eine NMOSDErkrankung zu diagnostizieren, ist komplex. Nicht selten kommt es zu Verwechslungen mit Multipler Sklerose. Teils wird die Krankheit gar nicht erkannt. Derartige Fehldiagnosen tragen jedoch dazu bei, dass die richtige Behandlung verzögert erfolgt. Dies führt wiederum dazu, dass sich Symptome verschlimmern. Der frühzeitigen und exakten Diagnosestellung kommt daher eine essentielle Bedeutung zu und es muss eine für die Krankheit spezifische AntikörperAnalyse durchgeführt werden.
THERAPIE DER AUTOIMMUNERKRANKUNG
Mit der korrekten Diagnose stehen NMOSDPatientinnen dann mehrere medikamentöse Behandlungsoptionen zur Verfügung. Diese Arzneimittel wirken, indem sie das Immunsystem der Erkrankten beeinflussen. Sie helfen dabei, Schübe zu kontrollieren und zu reduzieren und Symptome zu lindern, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirken kann.
METHODEN FÜR VERBESSERTE LEBENSQUALITÄT
Physio und Ergotherapie können dabei helfen, dass Patientinnen ihre Beweglichkeit erhalten und ihre Selbständigkeit im Alltag bewahren. Zusätzlich ist eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener, gegebenenfalls antientzündlicher Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, und regelmäßige Bewegung ratsam. In vielen Fällen lohnt es sich, auch zusätzliche Methoden, wie Akupunktur, Massagen und das Erlernen und Anwenden von Entspannungstechniken, etwa zum besseren Schmerzmanagement, auszuprobieren.
PSYCHOLOGISCHE HILFE NICHT SCHEUEN
Betroffene sollten nicht zuletzt psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen. Eine NMOSDDiagnose stellt eine große psychische Belastung dar. Professionelle Beratung und Therapie durch Psycholog/innen oder Psychotherapeut/innen helfen dabei, mit Angst und Stress umzugehen. Auch Selbsthilfe gruppen bieten Rückhalt und den Austausch mit anderen Patientinnen.
Michaela Schwarz