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HPV rechtzeitig vorbeugen

Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet. Doch was hat es genau mit ihnen auf sich? Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Kinder davor schützen können.

Bisher kennt man über 200 verschiedene Typen von humanen Papillomviren. Einige davon sind harmlos und rufen lediglich Hautwarzen hervor. Der Übertragungsweg erfolgt hierbei durch Hautkontakt. Andere bergen ein höheres Risiko und sind in der Lage, langfristig verschiedene Krebsarten oder Krebs­vorstufen zu verursachen. Diese Virentypen werden durch Geschlechts­ und Oralverkehr oder über Mikroverletzungen auf der Schleimhaut übertragen. Ein Großteil aller Menschen infiziert sich während des Lebens mit humanen Papillomviren. Man schätzt, dass sie zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen gehören.

Kondome verhindern eine Infektion nicht unbedingt. Einige HPV­Arten treten nämlich auch außerhalb der Schleimhäute auf. Durch engen Körperkontakt ist somit eine Übertragung trotzdem möglich. Darum lohnt es sich einmal darüber nach­ zudenken, wie Kinder geschützt werden können, lange bevor sie die ersten sexuellen Erfahrungen machen.

WAS KANN PASSIEREN?

Die meisten HPV­Infektionen verlaufen unbemerkt, da sie erst einmal keine Beschwerden verursachen. Während einiger Mo­nate bis hin zu höchstens zwei Jahren heilen sie folgenlos aus. Während dieser Zeit kann man seine Sexualpartner anstecken, auch wenn man selbst nichts von der eigenen Infektion weiß. Bleibt eine Infektion jedoch über einen längeren Zeitraum bestehen, kann es zu Zellveränderungen der Haut und der Schleimhäute kommen. Auf diese Weise kann es passieren, dass Krebsvorstufen oder Krebs im Genital­ und Analbereich oder Mund­Rachen­Raum entstehen. Davon können beide Geschlechter betroffen sein. Auch durch HPV hervorgerufene Genitalwarzen betreffen sowohl Männer als auch Frauen. Bei Frauen kann es zudem zu Gebärmutterhalskrebs kommen. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt oder der Frauenärztin – vor allem für ungeimpfte Frauen ­ wichtig, um diesen rechtzeitig zu erkennen. Weitere HPV­bedingte Krebsarten sind Scheidenkrebs und Peniskrebs.

FRÜHZEITIG GEGENSTEUERN

Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert­Koch­Insti­ tut empfiehlt die Impfung gegen humane Papillomviren für Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren. Ab neun Jahren deshalb, weil die Impfung am besten vor einer möglichen Infektion mit den Viren abgeschlossen sein soll. Also vor dem ersten Geschlechtsverkehr.

In dieser Altersgruppe handelt es sich um zwei einzelne Imp­fungen, die im Abstand von mindestens fünf Monaten gegeben werden. Geimpft wird üblicherweise in den Oberarm. Wurde die Grundimmunisierung verpasst, kann auch noch ab 15 Jahren bis zum Alter von 17 Jahren geimpft werden. Dann sind allerdings drei Impfungen angezeigt. Bezahlt wird die Impfung für die genannten Altersgruppen von den Kranken­kassen. Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Kinderarzt oder Kinderärztin und lassen Sie sich über eine Impfung gegen HPV für Ihre Kinder beraten.

Michaela Schwarz

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